Oktober: Frühblüher - Jetzt schon den Tisch decken für das Frühjahr

Langsam aber sicher bewegt sich das Garten-Jahr auf den Herbst zu und der Gärtner fragt sich, was er denn nun, so spät im Jahr, noch tun kann, um den Insekten zu helfen. 

Die meisten von ihnen sind bereits auf dem Weg in ihre Überwinterungsplätze. Aber für eines ist im Oktober genau die richtige Zeit: Indem wir Blumenknollen und Blumenzwiebeln bereits jetzt in den Boden stecken, können wir den Insekten, die früh im nächsten Jahr unterwegs sind, schon reichlich den Tisch decken.


Vor allem die heimischen Wildblumen, wie z.B. Buschwindröschen (Anemone nemorosa und die gelbe Anemone ranunculuoides), Bärlauch (Allium ursium) oder Blaustern (Scilla) bieten Hummeln und anderen „Frühaufstehern“ erste Nahrung. Ergänzen können wir sie durch Arten, die nicht heimisch sind, aber wenig durch Zucht verändert, wie beispielsweise Wildtulpen, Schneeglöckchen und Krokusse.


Ab Mitte Februar können wir dann an Krokussen und Schneeglöckchen die imposanten Hummelköniginnen und ab ca. 12 °C auch Honigbienen entdecken. An Märzenbechern nutzen Hummeln oft eine Abkürzung und stechen die Blütenkelche von außen an; das erkennt man an kleinen Löchern in den Blüten.

 

weitere empfehlenswerte Frühblüher

Aronstab (Arum)

Lerchensporn (Corydalis)

Winterling (Eranthis hyemalis)

Schachbrettblume (Frittilaria meleagris)

Märzenbecher (Leucojum vernum)

Traubenhyazinthe (Muscari)

Narzissen (Narcissus)

Milchstern (Ornithogalum)

Viele dieser Arten verwildern sehr attraktiv und bilden im Frühling bunte Blütenteppiche unter den noch unbelaubten Bäumen. Hat sich eine solche Blütenfläche einmal etabliert, ist sie sehr langlebig.

Stückzahl

Viele Frühblüher verbreiten sich mit der Zeit selbst über Tochterzwiebeln oder Samen. Allerdings dauert es sehr lange und bis man einen eindrucksvollen Blütenteppich bestaunen kann, vergehen Jahre und Jahrzehnte.

 Wer nicht so lange warten möchte, kann gleich zu Anfang sehr viele Zwiebeln stecken. Das ist zwar kostenaufwendig, aber es sieht bereits im nächsten Jahr eindrucksvoll aus. Mit zehn bis 20 Zwiebeln pro Quadratmeter gesteckt, erreicht man schon im ersten Jahr einen dichten Bewuchs.

Blumenzwiebeln für den Schaugarten

Pflanzung

Meist wird die korrekte Pflanztiefe auf der Verpackung angegeben, ansonsten gilt die Faustregel: doppelt so tief pflanzen, wie die Zwiebel hoch ist. Nur Narzissen, Lilien, Tulpen, Lerchensporn und Märzenbecher benötigen eine Pflanztiefe von 10 – 20 cm.

Bei sehr mageren Standorten, beispielsweise in Kies oder Schotter, empfiehlt sich die Gabe einer kleinen Menge Kompost ins Pflanzloch. In jedes Pflanzloch kommt nur eine Zwiebel/ Knolle.

Beim Pflanzen sollte man einen Abstand von mindestens 20 cm zwischen den Blumenzwiebeln einhalten, um die Fläche gleichmäßig zu füllen und somit ein harmonisches Gesamtbild zu erhalten.

Blumenzwiebeln und -knollen können in Beetflächen aber auch in Rasen gesteckt werden. Zum Stecken fertigt man sich am besten einen Stock/ Stab in der richtigen Länge und Dicke an, mit dem man die Löcher für die Zwiebeln in den Boden stechen kann.

Nach der Blüte im Frühjahr sollten die Blätter der Pflanzen erst entfernt werden, wenn sie vollständig eingetrocknet sind. Dies gilt bei Blumen in Rasenflächen auch für das Mähen.

Besondere Wildblumen und Frühblüher findet man beispielsweise bei der Wildpflanzengärtnerei Strickler oder der Bingenheimer Saatgut AG .