Dezember: Bäume im insektenfreundlichen Garten

Draußen ist es mittlerweile ungemütlich und kalt, wer trotzdem eine Tätigkeit im Garten sucht, kann jetzt Gehölze oder Bäume pflanzen.
Bäume im Garten sind in Zeiten des Klimawandels nicht nur für Insekten wichtig, sie spenden uns Schatten, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und tragen damit zu einem angenehmeren Kleinklima bei. Vor allem große, gesunde Bäume sollten unbedingt erhalten werden.

Welcher Baum für welchen Standort

Wer noch Platz auf seinem Grundstück hat, der kann jetzt Bäume pflanzen. Aus Töpfen oder mit Ballen können Bäume das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit ist jedoch der Herbst mit wurzelnackten Gehölzen, dann kann der Baum seine Wurzeln besser ausbilden, bevor er im Frühling Blätter treibt. Pflanzzeit für wurzelnackte Gehölze ist daher Ende Oktober bis März.
Große heimische und insektenfreundliche Bäume sind Sommer- und Winterlinde, Weide und Eiche. Etwas weniger Platz und einen eher trockenen Standort benötigen Feldahorn, Mehlbeere, Wildapfel oder Wildbirne. Vogelbeere oder Gewöhnliche Traubenkirsche sind kleinere Gehölze für eher feuchte Standorte.

Warum sind Bäume wichtig?

Gerade Weiden bieten im Frühjahr den ersten Nektar für zahlreiche Insekten an. Es gibt zahlreiche Arten von Weiden, vom kniehohen Strauch (z.B. Sandweide Salix arenaria , Sumpfweide Salix myrtilloides) bis zum mächtigen Baum (z.B. Silberweide Salix alba). Am frühesten blüht die Salweide (Salix caprea), in milden Jahren beginnt die sie schon im November und blüht bis ins Frühjahr.
Bäume bieten nicht nur Nahrung in Form von Nektar und Pollen und Laubblättern, sie dienen auch als Nist-, Versteck- und Überwinterungsplatz. Verschiedene Schmetterlingsarten legen ihre Eier bevorzugt an den Knospen von Faulbaum und Kreuzdorn ab, dort schlüpfen die Raupen und ernähren sich von den Blättern der beiden Gehölze, die auch in kleinen Gärten Platz finden.
Darüber hinaus sind natürlich alle Obstgehölze für Tier und Mensch im Garten ein Gewinn. Sie können als Halbstamm oder Hochstamm gepflanzt werden, daher findet sich meist auch auf kleinen Grundstücken ein geeignetes Plätzchen.

Pflanzung

Für die Pflanzung ist es wichtig, das Pflanzloch ausreichend groß auszuheben und die Erde im Loch gut zu lockern. Ist der Baum gepflanzt, sollte er eine stabile Bindung an einen Pflanzpfahl erhalten. Diese verhindert, dass neu gebildete, feine Wurzeln in der Erde durch die Bewegung der Baumkrone wieder abgerissen werden. Darüber hinaus sollte der Baum einen, aus Erde modellierten, Gießrand (je nach Baumgröße ca. 10 – 20cm hoch) erhalten. Dadurch fließt das Wasser beim Gießen nicht einfach weg. Zum Wässern kann man den Gießrand dann volllaufen lassen und erreicht so eine durchdringende Bewässerung. Bei der Pflanzung muss der Baum gut angegossen werden. Darüber hinaus ist eine durchdringende Bewässerung in den ersten zwei Jahren bei längerer Trockenheit nötig.
Vor der Pflanzung eines größeren Baumes sollte man sich allerdings gut über Endgröße und Kronendurchmesser des Baumes informieren, um realistisch einschätzen zu können, ob der Baum an den gewünschten Standort passt. Denn nichts ist trauriger und kostenintensiver als ein zu groß wachsender Baum, der ständig zurückgeschnitten werden muss. Dann sollte lieber eine kleinbleibende Art wie z.B. Faulbaum, Weißdorn oder Kreuzdorn gewählt werden.

Unterpflanzung

Unter Bäumen empfiehlt es sich, immer ein Schattenbeet mit heimischen Wildstauden anzulegen oder einen Schattensaum (z.B. Schattsaum von Rieger-Hofmann einzusäen. Das herabfallende Laub kann dort liegen bleiben und bildet eine wertvolle Humusschicht. Rasen würde an dieser Stelle durch die starke Beschattung in der Regel ohnehin nicht gut gedeihen. Auch Frühblüher wie z.B. Krokusse und Blaustern fühlen sich unter großen Bäumen wohl. Bepflanzungstipps für ein Schattenbeet unter Bäumen finden sich auch im Buch „Schön wild“ von Brigitte Kleinod und Friedhelm Strickler.