Nisthilfen

Nützlingsunterkünfte im insektenfreundlichen Garten

Nisthilfen können Lebensraum sein und einen faszinierenden Einblick in die Lebensweise von Insekten bieten. Nützlich sind sie jedoch nur für einige wenige Wildbienenarten. Von den über 600 Wildbienenarten in Deutschland baut die überwiegende Mehrheit Nester im Boden. Ein Viertel baut sogar gar keine Nester und legt als „Kuckuck“ seine Eier in die Nester anderer Wildbienen. Neben den Solitären Wildbienen nutzen auch Solitäre Wespen und weiterer Hautflügler Nisthilfen.  

Material

  • gut durchgetrocknetes Hartholz (Buchen, Eichen, Eschen, Robinien, Obstgehölze)
  • kein Nadelholz: harzig und splittrig
  • hohle Pflanzenstängel (Schilf, Bambus)
  • markgefüllte Stängel (Brombeeren, Holunder, Königskerzen)
  • Stroh in Blumentopfe füllen und überkopf in Obstbäume hängen,
  • hier siedeln sich Ohrenkneifer an
Nisthilfenblock aus Hartholz mit Löchern unterschiedlicher Durchmesser

Ausführung

  • glatte Bohrungen ohne Splitter oder Verunreinigungen
  • Bohrungen ins Längsholz – so wie die Insekten es in der Natur vorfinden
  • hohle Stängel sauber schneiden und waagerecht bündeln
  • Durchmesser der Löcher 2-9 mm und jeweils eine Bohrerlänge tief
  • markgefüllte Stängel einzeln und senkrecht an Nisthilfen
  • oder Zäunen befestigen und Stängel von z.B. Nachtkerzen stehen lassen
  • keine Kiefernzapfen oder Stroh verbauen
  • kurzes Dach als Wetterschutz installieren (es darf nicht zu viel Schatten werfen)

Position und Pflege

  • geschützt und sonnig
  • Ausrichtung: Südost bis Südwest
  • fest anbringen, nicht schwingend
  • Spinnennetze entfernen
  • verwitterte Stängel ersetzen
  • begehrte Durchmesser, wenn möglich ergänzen
  • Nistverschlüsse, die mehr als ein Jahr unverändert scheinen,
  • markieren und Ende des nächsten Jahres ggf. aufbohren
Gemeine Goldwespe - Parasit an Nisthilfen (Foto:Ingo Heymer)
Abreissblock zum Thema Totholz und Nisthilfen