August: Eine Blumenwiese anlegen - Aussaat und Pflege

Beim Thema insektenfreundlicher Garten denkt jeder sofort an eine bunt blühende Wiese, über der Bienen und Schmetterlinge emsig unterwegs sind. Aber eine richtig schöne Wiese zu säen und zu erhalten ist gar nicht so einfach. Damit es in Ihrem Garten klappt, geben wir hier eine kleine Anleitung. Im Mai haben wir erklärt, wie der Boden vorbereitet werden muss und welches Saatgut man nehmen sollte, diesmal erfahren Sie, wie die Aussaat erfolgt, wie sich die Wiese entwickelt und wie sie gepflegt werden muss.

Aussaat

Nachdem man den Boden gut vorbereitet hat, kann man nun Mitte August bis Mitte September in ein lockeres, feinkrümeliges und unkrautfreies Saatbett aussäen.

Vorzugsweise sollte vor angekündigten Niederschlägen gesät werden, denn Wildblumensamen benötigen mindestens 4 – 5 Wochen durchgehende Feuchtigkeit, um optimal keimen zu können.

Das Saatgut muss obenauf gesät werden und darf auf keinen Fall eingeharkt werden, da die Samen Lichtkeimer sind was bedeutet, dass sie Licht zum Keimen brauchen. Es muss mit einer Rasenwalze (bei kleinen Flächen mit der Rückseite einer Schaufel) angewalzt werden, um den benötigten Bodenschluss herzustellen. Da die benötigten Samenmengen sehr klein sind und es schwierig ist, diese gleichmäßig auszubringen, ist es ratsam, das Saatgut mit Sand oder einem Füllstoff vermengt auszubringen. Man teilt das Saatgut in zwei Portionen auf und geht damit einmal längs und einmal quer über die Fläche. Dadurch erreicht man eine gleichmäßigere Ansaat.

Geduld

Wurde die Wiese eingesät, benötigt man zunächst einmal Geduld, denn das Keimverhalten ist je nach Saatzeitpunkt, gewählter Mischung, Witterung und Standort sehr unterschiedlich. Vor allem in den ersten drei Monaten ist ein zögerliches Keimen und langsames Wachstum typisch für hochwertige Mischungen heimischer Wildpflanzen. Manche Wiesen müssen auch erst durch einen Winter gehen, um dann über viele Jahre ihre volle Pracht zeigen zu können.

In den ersten 6 Wochen ist durchgehende Feuchtigkeit wichtig, wenn es in dieser Zeit sehr trocken ist, sollte die Fläche nach Möglichkeit gewässert werden.

Pflege im ersten Jahr

Wurde Ende August bis Anfang September in ein gut vorbereitetes, unkrautfreies Saatbett ausgesät, kann die Mischung – bei optimaler Witterung – bereits im Folgejahr wie eine gut entwickelte Wiese gepflegt werden. Dies bedeutet eine ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr (z.B. im Juni und September). Auf nährstoffreichen Böden (Frischwiese / Fettwiese) oder in niederschlagsreichen Jahren kann oft ein drittes Mal gemäht werden.

Bei einer Aussaat im März / April sollte die Wiese im Ansaatjahr je nach Witterung und Aufwuchs einmal im September gemäht werden.

 

Ansaat in unkrauthaltigen Boden

Wurde bei der Bodenbearbeitung vor der Ansaat versäumt, Samenunkräuter stark zu reduzieren, kommt es häufig dazu, dass diese unerwünschten Beikräuter und -gräser schneller als die ange­säten Wildarten keimen. Um die Konkurrenz um Wasser, Nährstoffe und Licht nicht zu groß werden zu lassen, ist ca. 8 bis 10 Wochen nach Ansaat ein „Schröpfschnitt“ der unerwünschten Beikräuter auf 5-6 cm Wuchshöhe und das Abräumen des Mahdguts unbedingt erforderlich. Der Schröpfschnitt ist bei erneutem Aufwuchs von Beikräutern noch ein- bis zweimal, jeweils vor deren Samenreife, zu wiederholen. Treten Problemunkräuter wie z.B. stumpfblättriger Ampfer vereinzelt auf, sollten diese möglichst frühzeitig von Hand heraus­gezogen werden.

 

Weitere Informationen zum richtigen Mähzeitpunkt und -gerät finden Sie auf der Gartenkalender vom Juni.