Juli: Wasser im Garten

Von der Vogeltränke bis zum Schwimmteich

Auch im kleinsten Garten und sogar auf dem Balkon kann man Insekten – und vielen anderen Tieren – helfen, indem man eine Wasserstelle anbietet. Diese kann zum Beispiel eine einfache Vogeltränke sein, an der auch Insekten an heißen Tagen gerne trinken. Am besten legt man als „Landeplatz“ einen größeren Stein in die Tränke. Auch eine flache mit Wasser gefüllte Schale wird gerne angenommen.

Mini-Biotop

Wer etwas mehr Platz hat, kann mit einer Wanne oder einem halbierten Holzfass sogar ein kleines Mini-Biotop schaffen: Einfach aufstellen (gegebenenfalls mit Teichfolie (EPDM) abdichten), befüllen und mit Steinen und Kies verschiedene „Tiefenzonen“ schaffen, bepflanzen, fertig!

Wichtig ist es, darauf zu achten, dass Tiere, die ins Wasser gefallen sind, eine Möglichkeit haben, herauszuklettern. Dafür kann man ein Brett, einen Ast o.ä. schräg ins Wasser stellen.

Bei der Bepflanzung sollte man selbstverständlich auf heimische und nicht zu stark wuchernde Teichpflanzen zurückgreifen. Anbieter von heimischen Pflanzen finden Sie hier.

Ein solches Mini-Biotop zieht zahlreiche Insekten an, die im oder am Wasser leben und bietet zum Beispiel auch für Libellen eine Möglichkeit ihre Eier abzulegen, sich als Larve im Wasser zu entwickeln und nach ein bis zwei (bei manchen Arten bis zu sechs) Jahren als fertige Libellen zu schlüpfen.

Naturteich 

Wer nicht nur den Insekten und Vögeln, sondern auch Amphibien einen Lebensraum bieten möchte, der kann einen Teich anlegen. Bei unterschiedlichen Geländehöhen sollte der Teich in einem eher niedrigeren Bereich liegen, um einen harmonischen Gesamteindruck zu erzielen. Ideal sind sonnige halbschattige Orte, vermeiden sollte man wegen des Laubfalls Baumkronenbereiche.

Die Uferneigung darf ein Verhältnis von 1 : 3 nicht überschreiten, da ansonsten das Substrat leicht abrutscht und flache Uferbereiche darüber hinaus einen hohen ökologischen Wert haben. Ein 3 m breiter Teich wird so maximal 0,50 m tief, was für Wasserpflanzen und Amphibien schon ausreichend ist. Selbstverständlich kann der Teich auch deutlich größer und tiefer sein oder sogar als Natur-Schwimmteich ausgeführt werden. Hierfür ist eine ausreichend große Sumpfzone als „Reinigungsbereich“ des Wassers sehr wichtig. Die Reinigungszone sollte bei einem Schwimmteich mindestens so groß sein, wie die Schwimmzone. Während man eine Wasserstelle oder einen kleinen Teich noch problemlos selbst bauen kann, sollte man für einen Schwimmteich auf jeden Fall eine erfahrene Fachfirma zu Rate ziehen.

Für den Bau eines Teiches und auch zur Abdichtung eines halbierten Holzfasses oder anderer Mini-Biotope verwendet man am besten eine EPDM-Folie (Kautschuk-Folie), sie ist frei von PVC, sehr flexibel und langlebig. Um die Folie zu schützen wird darunter noch eine Schicht Geovlies (im Baumarkt erhältlich) verlegt.

Bei der Gestaltung des Teiches ist es unerlässlich eine so genannte Kapillarsperre einzubauen. Diese verhindert, dass die angrenzende Vegetation durch ihre Wurzeln Wasser aus dem Teich saugt und der Wasserstand immer weiter sinkt (die meisten Menschen gehen dann von einem Loch in der Teichfolie aus, das Problem ist aber der Teichrand). Für die Kapillarsperre gibt es verschiedenste Bauweisen. In der Regel führt man die Teichfolie über einen kleinen Erdwall (ca. 15 cm) am Teichrand in eine kleine Rinne und stellt sie an deren Ende senkrecht auf und fixiert die Folie so mit Kies und Steinen.

Als Substrat für den Teich eignet sich Kies in verschiedenen Korngrößen (z.B. 8/16er oder 16/32er Weserkies) sowie einige größere Steine für die Gestaltung. Die Bepflanzung kann direkt in 0/16er Kiessand erfolgen. 

Das metrische Maß der Körnung ist meistens eine Angabe in Millimetern und besteht aus zwei Zahlen. Die erste Zahl beschreibt die kleinste Körnung und die zweite Zahl weist auf die größte Körnung, der im gesamten Kies enthaltenen Steine hin.

Ein Beispiel: Die Körnung wird mit 8/16 mm angegeben. Dies bedeutet, dass die kleinsten, einzelnen Steine acht Millimeter groß und die größten 16 mm groß sind.

Wer Insekten und Amphibien in seinem Teich einen Lebensraum bieten möchte, der sollte auf keinen Fall Fische in den Teich einsetzen, da diese sowohl den Laich der Frösche und Molche, als auch viele Insekten auffressen. Auch Enten vertilgen sehr gern den Laich der Amphibien.

Weitere Ideen, Anregungen und Bau-Tipps finden sich auch hier.