Mai: Blumenwiese

Anlage einer Blumenwiese

Beim Thema insektenfreundlicher Garten denkt jeder sofort an eine bunt blühende Wiese, über der Bienen und Schmetterlinge emsig unterwegs sind. Aber eine richtig schöne Wiese zu säen und zu erhalten ist gar nicht so einfach. Damit es in Ihrem Garten klappt, geben wir hier eine kleine Anleitung.

Der Boden für die Blumenwiese im Schaugarten wird mit der Fräse vorbereitet.
Der Boden für die Blumenwiese wird mit der Fräse vorbereitet.

Eine Blumenwiese benötigt, wie viele heimische Wildpflanzen, idealerweise einen möglichst nährstoffarmen Boden und einen sonnigen Platz. Je sonniger es ist, desto blütenreicher wird die Wiese. Einen sehr nährstoffreichen Boden kann man abmagern, indem man Sand in die oberen Boden-schichten einarbeitet. Alternativ kann man eine Mischung für nährstoffreichere Standorte („Fettwiese“) auswählen, die allerdings optisch weniger attraktiv ist und auch weniger Artenvielfalt bietet.

Trockenheit ist für eine gut eingewachsene Wiese in der Regel kein Problem, selbst bei großer Trockenheit über längere Zeit kann sich eine Wiese aus dem Samendepot im Boden schnell wieder selbst regenerieren. Sollte es sich um einen besonders feuchten Standort handeln, so gibt es auch hierfür speziell angepasstes Saatgut.

Saatgut und Aussaat-Termin

Seit dem Frühjahr 2020 ist es in der freien Landschaft und im öffentlichen Bereich vorgeschrieben, Regio-zertifiziertes Saatgut zu nutzen (Infos zur Zertifizierung: www.natur-im-vww.de). Wir empfehlen dringend, auch im Privatgarten nur solches Saatgut auszubringen. Zum einen haben regional angepasste und heimische Pflanzen einen viel größeren ökologischen Wert vor allem für seltene Insektenarten, darüber hinaus enthalten Blühmischungen ohne Zertifizierung häufig exotische Arten, die sich in der freien Natur ausbreiten und heimische Arten verdrängen können.

Bezugsquellen für Regio-Saatgut finden Sie hier. Für Selbstabholer ist es auch möglich, über die Insektenschutzakademie Regio-Saatgut zu beziehen. Schicken Sie uns einfach eine Mail an insa@ruzhollen.de oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Als Anbieter für Regio-Saatgut haben wir uns für die Firma Rieger-Hofmann entschieden, die langjährige Erfahrung in der Produktion von zertifizierten Regio-Saatgut hat. Auf der Website von Rieger-Hofmann Shop: Shop (rieger-hofmann.de) können Sie sich über das Sortiment informieren. Zur Aussaat eignen sich Frühjahr (bis Ende April) oder Herbst (September), da die Sommermonate zu trocken für die Aussaat sind.

Bodenvorbereitung

Eine gute Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg der Blumenwiesen-Ansaat!

Das Saatbett muss vor der Ansaat frei von problematischen Unkräutern sein, dazu zählen vor allem Ampfer, Quecke, Distel, Weißklee oder Winden. Diese Unkräuter sind so starkwüchsig und beschatten den Boden so schnell, dass die Wildblumen, die meist Lichtkeimer sind, mitunter gar nicht zur Keimung kommen.

Sind Wurzelunkräuter im Boden enthalten, empfiehlt sich der Umbruch mittels Pflug bzw. einer Gartenhacke und der mehrmalige Einsatz eines Grubbers. Dadurch werden die Unkräuter aus dem Boden gezogen und vertrocknen auf der Fläche.

Zur Eindämmung von Samenunkräutern sollte man am besten eine „Schwarzbrache“ durchführen, bei der man über einige Wochen den Boden immer wieder flach mit Kreiselegge, Egge oder Fräse bearbeitet. Dadurch kommen die im Boden befindlichen Samenunkräuter zur Keimung und werden dann mechanisch zerstört bzw. vertrocknen. Auf kleineren Flächen im Garten kann man natürlich händisch mit einer Handegge oder Hacke arbeiten. Auch dies ist ein Grund, die Herbstaussaat der Frühjahrsaussaat vorzuziehen, da über den Sommer die Unkräuter auf der bearbeiteten Fläche auch wirklich vertrocknen.

Die letzte Bodenbearbeitung vor der Aussaat darf nur maximal 5 cm tief erfolgen, um nicht erneut Samenunkräuter an die Oberfläche zu befördern.

Idealerweise beginnt man also im Sommer mit der Bodenbearbeitung, um bis zur Aussaat Mitte August bis Mitte September ein lockeres, feinkrümeliges und unkrautfreies Saatbett zu erhalten.

Wie es dann weiter geht mit der Blumenwiese und der Aussaat und Pflege erfahren Sie in im August-Teil unserer Serie.