Die Nesselblättrige Glockenblume, nicht zu verwechseln mit der Acker-Glockenblume, ist eine krautige, mehrjährige Halbrosettenpflanze, die sich durch ihren scharfkantigen mit steifen Haaren besetzten Stil auszeichnet. Die Pflanze kann zwischen 60 und 100 cm groß werden und kommt in ganz Europa sowie in Nordafrika und dem vorderen Orient vor. Dabei bevorzugt sie frischen, nährstoff- und basenreichen, teils auch steinigen Lehmboden, den man z.B. an Waldrändern, Lichtungen, Hecken oder auch in Laubwäldern findet. Die Blätter sind herzförmig, am Rand doppelt gesägt, ebenfalls behaart und über 2 cm breit. Damit sehen die Blätter den Nesselblättern sehr ähnlich, weshalb die Pflanze ihren Namen trägt. Die kurz gestielten blauvioletten bis hellblauen 2,5 bis 4 cm langen Blüten bilden Blütentrauben aus 4-10 Blüten. Die Pflanze blüht von Juli bis August und sobald sich die Blüten öffnen, werden Pollen und Nektar für die Insekten freigegeben. Glockenblumen sind bei vielen Wildbienenarten sehr beliebt und besonders wichtig für spezialisierte Arten, wie zum Bespiel die Glockenblumen-Scherenbiene. Seht ihr den kleinen Besucher in der Blüte?
Eine Besonderheit der Nesselblättrigen Glockenblume ist jedoch die Fähigkeit zur Selbstbestäubung, sowie die Tatsache, dass sich die Blüten bei Kontakt mit Säure rot färben. Interessant ist noch zu wissen, dass die Pflanze früher zum Gurgeln bei Halskrankheiten verwendet wurde und die Wurzeln junger Pflanzen sogar als Gemüse gegessen wurden.
Habt ihr auch Glockenblumen-Arten in euren Gärten?