Insekt des Monats Mai: Sandbienen

Kreative Baumeister im Sand

Die Sandbienen bilden eine Gattung innerhalb der Wildbienen, die in Deutschland mit über 100 Arten vertreten ist.

Es gibt sehr kleine und sehr große Arten, solche die metallisch glänzen und andere, die sehr stark behaart sind. Da sich die Arten untereinander stark ähneln sind Sandbienen für den Laien als auch für geübte Naturkenner und Naturkennerinnen schwer zu unterscheiden. Wir stellen Ihnen heute die Sandbienen im Allgemeinen und zwei gut erkennbare Vertreter der Gattung vor.

Bereits Ende März und Anfang April kann man in lückigen Rasenflächen und in sandigem Boden ein reges Treiben entdecken, das in der Zeit von Mai bis Juni ihren Höhepunkt findet.

Sandbienen nisten ohne Ausnahme im Erdboden – wie über 70 % aller Wildbienenarten. Wo eine Sandbiene nistet, ist die andere nicht weit. Häufig finden sich größere Ansammlungen von vielen Nestern an einem Ort, obwohl fast jede Biene das Nest für ihren Nachwuchs alleine gräbt. Die Nisttiefe kann je nach Art zwischen 5 und 60 cm betragen.

Wenn man Wildbienen beim Nestbau und auf Blüten beobachtet, kann man in der Regel als erstes die Weibchen erkennen. Sie versorgen den Nachwuchs mit Nektar und Pollen, deswegen besitzen sie am Körper entsprechende Sammelvorrichtungen. Manche Wildbienen sammeln am Bauch, andere an Haarbürsten an den Beinen. Die Sandbienenweibchen besitzen sowohl Haarbürsten an den Hinterbeinen als auch eine Haarlocke auf der Unterseite der Schenkel. Sind Sammelbein und Haarlocke mit Pollen gefüllt, fallen die Bienen durch die gelbe Farbe am ganzen Bein auf. Diese Art der Sammelbehaarung macht die Sandbienen unverwechselbar mit anderen Wildbienengattungen.


Die Rotfransige Sandbiene (Weibchen) mit der namensgebenden roten Fransenbürste am „Po“ und mit der für Sandbienen charakteristischen „Sammelbeinbehaarung“, die das gesamte Bein gelb färbt.

Es gibt ein paar Sandbienenarten, die sich gut bestimmen lassen. Auf Johannisbeerblüten begegnet einem oft die Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva). Sie ist eine der Zielarten unserer Insektenschutz-Challenge und wir haben sie im April bei uns im Schaugarten auf einem blühenden Kirschbaum entdeckt. Das Weibchen ist 12 bis 14 mm lang man kann es an ihrer auffälligen Färbung (Oberseite rot-orange, Unterseite schwarz) sicher bestimmen. Der gesamte Körper ist dicht behaart.

Sehr häufig tritt die Rotfransige Sandbiene (Andrena haemorrhoa), von April bis Anfang Juni auf. Mit 15 Pflanzenfamilien als Pollen- und Nektarlieferanten, ist sie unter anderem auf Weißdorn, Heckenrose, Stachel- und Johannisbeere und vielen anderen Pflanzen zu finden. Das Weibchen ist 10 bis 12 mm lang, besitzt auf dem vorderen Rückenbereich eine rotbraune Behaarung, einen leicht glänzenden schwarzen Hinterleib und am Hinterleibsende eine rote Fransenbürste. Diese kann man sehr gut erkennen, wenn die Rotfransige Sandbiene auf einer Blüte sitzt oder beim Graben in ihrem Nest verschwindet.

Steckbrief

Name:Sandbienen (Andrena)
Lebensräume: alle Arten nisten unterirdisch in verschiedenartigen Substraten
Vorkommen:überwiegend von April bis Juni, einige wenige Arten auch im Sommer und Spätsommer
Aussehen:Sehr verschieden innerhalb der Gattung Andrena der Sandbienen, sowie zwischen Männchen Weibchen. Die Weibchen besitzen an der Unterseite der „Oberschenkel“ eine Haarlocke – eine lange auffällige Behaarung.
Sehr kleine Arten, 5 mm lang, bis zu sehr großen Arten mit bis zu 16 mm Länge

Text: Sandra Bischoff und INSA-Team

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